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Manfred Behrend
Rezension
Ernest Mandel: Macht und Geld. Eine marxistische Theorie der Bürokratie
Übersetzt aus dem Englischen von Björn Krüger. Neuer ISP Verlag,
Köln 2000, 319 Seiten
Nach gründlicher Überarbeitung, Vervollständigung und Aktualisierung
der ursprünglich 1992 in London erschienenen Publikation stellte Ernest
Mandel (1923-1995) rund ein Jahr vor Ende seines Lebens seine das Mysterium
Bürokratie entschleiernde Schrift endgültig fertig. Ausgehend von
den Definitionen Marx' und Engels' in der "Deutschen Ideologie",
enthält sie meiner Meinung nach das Beste, das bisher zu Entstehung
und Entwicklung dieser sozialen Kaste oder Schicht geschrieben worden ist.
In einem der fünf Kapitel behandelt Mandel die bürgerlichen Bürokratien
- die staatliche, eine aus Sozialreformen erwachsene para-staatliche
und die der großen Unternehmen. Sie nutzen alle, mehr oder minder,
den Macht- und Profitinteressen der herrschenden Klasse, die zweite
auch Interessen der Werktätigen, führen in diesem Rahmen durchaus
ein Eigenleben und dehnen sich generell beharrlich aus. Funktion der Drittweltbürokratien
ist dem Verfasser zufolge die Modernisierung und Industrialisierung wirtschaftlich
unterentwickelter Länder ohne revolutionären Umsturz. Ihre Spitzen
verlegen sich häufig darauf, Bürger und Staatsfinanzen zu plündern
und Reichtum ins Ausland zu verbringen, womit sie ebenso wie durch das Führen
von Kriegen oder Stellvertreterkriegen der progressiven Weiterentwicklung
ihrer Staaten erfolgreich entgegenwirken. Im Konflikt mit Max Weber bezweifelt
Mandel dessen These, bürokratische Herrschaft bedeute allzeit "Herrschaft
kraft Wissen" oder "konsequent rationalisierte... Ausführung
des empfangenen Befehls". (S. 191 ff.) Den österreichischen Ökonomen
Joseph Schumpeter, Präger des Begriffs der "schöpferischen
Zerstörung", lobt er, weil dieser nach Marx den Kapitalismus am
klarsten als unkontrolliertes Wirtschaftssystem verstanden hat. (S. 196)
Ich möchte hinzufügen: Irrational ist nicht nur das System insgesamt,
auch viele bürokratische Einzelleistungen sind derart beschaffen. Austromarxistische
Theoretiker, unter ihnen Rudolf Hilferding, verfielen nach ursprünglich
marxistischen Ansätzen in den Fehler, die teilweise Eigenständigkeit
von Bürokratie und Staat zum Glaubenssatz zu erheben. Sie trugen so
Mandel zufolge theoretisch dazu bei, daß die Führer der Sozialdemokratie
den Verhinderer des Faschismus im bürgerlichen Staat sahen und auf dessen
Eingreifen hofften, statt die vielenorts kampfbereite Arbeiterschaft gegen
die Gefahr aufzubieten. (S. 175 f.)
Drei Kapitel, mit ihnen der größte Teil des Buches, sind der Bürokratie
nominalsozialistischer Länder gewidmet. Doch stellt der Autor auch dar,
wie sich durch das Eindringen gesellschaftlicher Arbeitsteilung schon in
sozialdemokratischen Organisationen eine Arbeiterbürokratie bildete,
was bei größeren Parteien und Gewerkschaftsbünden unvermeidlich
ist. Von der Klasse und den einfachen Mitgliedern abgehoben, wurden bezahlte
Funktionäre Träger des "Organisationsfetischismus",
einer Sicht, der die eigenen Apparate und erkämpfte Teilerrungenschaften
alles sind. Zu deren Verteidigung trieben sie Konsenspolitik mit der herrschenden
Klasse und biederten sich ihr an. Im August 1914 erreichte das mit der Zustimmung
zum imperialistischen Krieg den ersten Höhepunkt. Danach setzte sich
die Entwicklung bis zur heute vonstatten gehenden Übernahme des Neoliberalismus
ins Arsenal der eigenen Ideologie und Politik fort. Während Rosa Luxemburg,
Antonio Gramsci und Leo Trotzki den prokapitalistischen und prostaatlichen
Trend sowie die damit verbundene Degradierung der einfachen Genossen zur
urteilsunfähigen Masse attackierten, wurden Karl Kautsky und Otto Bauer
seine Apologeten, gleichzeitig Gegner der selbstbewußten, eigenständigen
Arbeiteraktion. Speziell Kautsky verteidigte die Notwendigkeit großer
Bürokratien "auf eine Weise, die stalinistische und poststalinistische
Ideologien größtenteils vorwegnahm. Er betrachtete die Unabhängigkeit
der exekutiven Staatsmacht und die Konzentration ihrer Entscheidungsgewalt
in wenigen Händen als eine Haupterrungenschaft der Zivilisation und
als geschichtlichen Fortschritt..." Arbeiter, die gegen diese Rolle
des Staates waren, bezichtigte er beschränkter Interessen gegenüber
den Gemeininteressen, welche angeblich die Bürokratie vertrat.
(S. 175)
Die Bürokratenkaste in der UdSSR, nachfolgend in anderen "realsozialistischen"
Staaten, hatte - wie der Verfasser nachweist - ihren Ursprung
in der russischen NEP-Periode. Sie entstand auf Basis des Mangels,
der unterschiedliche Verteilungsprinzipien zur Folge hatte. Zutreffend stellt
Mandel fest, daß die Hypertrophierung des Staates durch die Stalin-Fraktion
marxistischen Prinzipien widersprach und keineswegs unausweichlich war. Zu
jeder getroffenen Entscheidung gab es Gegenvorschläge, vornehmlich die
der Linken Opposition, die genauso hätten realisiert werden können.
Die auch von anderen Parteikommunisten zur Stalinzeit kolportierte These
Georg Lukács', es habe für Trotzki nur die Alternative
Verbreiterung der sozialistischen Basis durch "revolutionäre Kriege"
oder Zurückgehen auf die Lage vor 1917 gegeben, "also das Dilemma
von Abenteurertum oder Kapitulation", hieß bürokratische
Legenden für bare Münze nehmen. (S. 33)
Auf Erkenntnissen Christian Rakowskis und Trotzkis basierend skizziert der
Verfasser die Genese der Sowjetbürokratie: "Zuerst gibt es nur
Autoritätsprivilegien und politische Vorteile, die sich aus dem Monopol
der Machtausübung ergeben. Dann folgen soziale Privilegien materieller
und kultureller Natur. Schließlich setzt die völlige Degeneration
ein. Die Staats- und Parteibürokratien verschmelzen mit den bürokratischen
Wirtschaftsverwaltern und bilden eine verhärtete und unbewegliche soziale
Schicht..., die ihr Machtmonopol zur Aufrechterhaltung ihrer materiell-sozialen
Lage ausnutzt. Die Tatsache, daß die Arbeiterbürokratie jetzt
die Staatsmacht ausübt, verzehnfacht alle sich bereits in den Gewerkschafts-
und Parteibürokratien der Arbeitermassenbewegung zeigenden arbeiterfeindlichen,
konservativen und parasitären Merkmale." (S. 78) Ihre Politik
hat von der Zerschlagung der Sowjetdemokratie über Zwangskollektivierung
und überstürzte, daher besonders kostspielige und mit kolossaler
Verschwendung der spärlich vorhandenen Mittel verknüpfte Industrialierung,
die Vernichtung von Millionen Menschen, die verheerende, zum Bruderkampf
innerhalb der Arbeiterbewegung kapitalistischer Länder angesichts tödlicher
gemeinsamer Gefahr beitragende "Sozialfaschismus"-Theorie, aber
auch durch stalinistische Parteiapparate und deren oftmals bürgerliche
und sozialdemokratische Verbündete blockierte Revolutionen sowie verfehlte
sowjetische Militärinterventionen bis zur späteren kampflosen Kapitulation
des "Realsozialismus" vieles herbeigeführt, das dem internationalen
Kapital gelegen kam. Im Innern diente es jahrzehntelang dem Erhalt und Ausbau
der Apparat-Diktatur, zuletzt dem Hinüberretten von Bürokraten
ans "andere Ufer". Mandel verweist auf das schizophrene Selbstbewußtsein
dieser Bürokratie, das einerseits enorm groß war, andererseits
sich aus Tarnungsgründen zu der Lüge veranlaßt sah, sie selbst
gäbe es nicht bzw., so als einer ihrer Wortführer Jegor Ligatschow,
es habe keine Privilegien gegeben. (S. 91) Den Marxismus hat die Bürokratie
verfälscht sowie als Zitaten-Steinbruch und Staatsreligion zur eigenen
Rechtfertigung mißbraucht. Solange aber die Schriften von Marx, Engels
und Lenin verfügbar sind, "wird es immer Menschen geben, die daraus
analytische Werkzeuge entnehmen, mit denen sich das Mysterium der Bürokratie
erklären läßt". (S. 97)
Ungenügend erörtert der Autor die Rolle der diversen Stalins an
der Spitze und die Kennzeichnung der Bürokratie als "Arbeiterbürokratie".
Erstens ist zu berücksichtigen, daß Stalin und seine Jünger
die Kaste, auf die sie sich stützten, selbst mit hervorbrachten, besonders
die Bürokratie der Parteisekretariate. Gleich absolutistischen Monarchen
von der Adelsklasse, waren die Stalin und Mao in bestimmtem Umfang
von den Apparatschiks unabhängig und haben sie bisweilen dezimiert,
wie Iwan der Schreckliche die Bojaren. Die Bürokratie setzte sich ihrerseits
mitunter über die Führer hinweg und hinterging sie, unterstand
aber gleichwohl ihnen. Zweitens hat sich diese Sorte Bürokraten zwar
anfangs weitgehend aus der Arbeiterklasse rekrutiert. Danach setzte aber
das Regime den von Mandel treffend beschriebenen "Prozeß der
negativen Auslese in Gang..., in dem Personen mit Mangel an Charakter, Willenskraft,
unabhängigem Urteilsvermögen und Widerstandsfänigkeit oder
Personen, die gar Unterwürfigkeit und mit niederen Beweggründen
gemischten Konformismus zeigen, unweigerlich in den Vordergrund treten".
(S. 141) Vielfach der (meist technischen) neuen Intelligenz entstammend,
mit Stalinschem "Marxismus-Leninismus" indoktriniert, karrieregeil
und der Arbeiterschaft gegenüber hochnäsig, da angeblich allwissend,
hatten sie sich weitgehend von ihr entfremdet.
Als Merkmale bürokratischer Herrschaft arbeitet der Verfasser den Substitutionismus
(Politik als selbsternannte arrogante "StellvertreterInnen" der
Arbeiterklasse) und die Verdammung jedweder Gleichheitstendenzen heraus.
Ersteren verfochten kurzzeitig, 1920/21, auch Lenin und Trotzki, die sich
später wieder davon lösten. Gegen die "Gleichmacherei"
zog vor allem Stalin zu Felde, war sie doch wie die Sowjetdemokratie und
die marxistische Theorie vom Absterben des Staates dem bürokratischen
Interesse an Erhaltung und stetem Ausbau der Macht über andere Menschen
entgegengesetzt. Mandel verweist darauf, daß substitutionistische Anschauungen
auch auf sozialdemokratischer Seite gehegt und mit der "Unreife der
Massen" begründet wurden. Auf eindrucksvolle Art schildert er
den Positionswandel Nikolai Bucharins. Anfänglich strikt gegen
Bürokratie und Staatsmaschine, verteidigte dieser "alte Bolschewik"
später im Bund mit Stalin beide. Er fand erst nach seiner Entmachtung
zu den früheren, marxistischen Auffassungen zurück, wobei er nun
die Stalinsche Führung einer Politik "militaristisch-feudaler Ausbeutung",
der "Förderung des Bürokratismus in der Partei" und
des "Untergrabens der Komintern" beschuldigte. (S. 150)
Mit der Bürokratisierung eng verbunden, ja ein wesentlicher Bestandteil
dieses verderblichen Prozesses war die Entmündigung der Parteimitglieder
und des Gros der Funktionäre, ihre Degradierung zu bloßen Rädchen
im System, die vom Apparat und durch die kultisch verehrte oberste Spitzenfigur
in Gang gehalten wurden. Gleichzeitig damit wurde "die Partei"
mit Letztgenannten identifiziert, vergötttert, für unfehlbar und
zum einzig möglichen Betreiber der Diktatur des Proletariats erklärt.
Die historische Basis bürokratischer Macht sieht Mandel, m. E. zu Recht,
zunächst im Rückgang und dann im Verschwinden der politischen Aktivität
der Massen. "Vom Standpunkt der langfristigen geschichtlichen Entwicklung
aus gesehen kann die Sowjetbürokratie durchaus als Transmissionsriemen
des kapitalistischen Drucks auf die Sowjetunion begriffen werden... Im Ganzen
betrachtet scheint die insgesamt konterrevolutionäre Natur der Bürokratie
unbestreitbar." (S. 10) Die sozialen Verhältnisse in der UdSSR
seien nichtsozialistisch gewesen, "weil sie noch ausbeuterisch, extrem
unterdrückerisch und entfremdend waren, weil sie nicht den wirklichen
Sozialismuskriterien gerecht wurden... Es zeigte sich, daß der ‚real
existierende Sozialismus' nirgendwo real existierte." (S. 30)
Gleichzeitig bestreitet der Verfasser die staatskapitalistische Natur von
Wirtschaft und Gesellschaft nominalsozialistischer Länder: Wie und warum,
fragt er, sollte heute Kapitalismus wiederhergestellt werden, wenn er schon
lange existiert? Da das Schicksal des Kapitalismus international noch nicht
entschieden sei, habe die wieder aufgekommene, von Marx/Engels so genannte
"alte Scheiße" nicht die Form einer neuen Klassengesellschaft,
sondern nur die "der Bürokratisierung einer Gesellschaft im Übergang
zwischen Kapitalismus und Sozialismus" annehmen können. (S. 42)
Gleich Trotzki bestreitet auch Mandel den Charakter der pseudosozialistischen
Bürokratie als Herrscherklasse. Sein in Frageform gekleidetes Argument:
"Welche herrschende Klasse geht so weit, sich selbst zu liquidieren...?"
(S. 9) leuchtet indes nicht voll ein. Ad 1 gab es in der Geschichte durchaus
Fälle, die dem Suizid vormals herrschender Klassen oder Gruppen mindestens
nahe kamen. Ad 2 hat die Nomenklatura bisher keinen Selbstmord verübt,
sondern sich den veränderten Bedingungen weitmöglich anzupassen
versucht. Teilweise in Kooperation mit aus- und inländischem Kapital
und mit der Mafia, ist sie um ihr Weiterleben bemüht.
Im Schlußkapitel plädiert der Verfasser für entschiedene
Demokratisierung unter Fortdauer und Ausweitung der bürgerlichen Freiheiten
und Menschenrechte, für mehr direkte Demokratie und für die Selbstverwaltung
der Werktätigen, die nur bei Abkehr von der Herrschaft des Wertgesetzes
realisierbar sei. Trotzkis Forderung nach einer zweiten, politischen Revolution
zum Sturz der Bürokratie gelte für einst "realsozialistisch"
genannte Staaten immer noch. Die Aufsaugung der DDR ausgenommen, sei die
Wiederherstellung des Kapitalismus nirgendwo das feststehende Ergebnis. (S.
13)
Im voll "durchkapitalisierten" Teil der Welt konstatiert der
Autor Entwicklungen bei den modernen Produktivkräften, die von bürokratischen
Schranken freie Arbeit, radikale Verkürzung der Arbeitszeit und eine
Überfluß- statt Mangelgesellschaft möglich machen würden.
Durch Umverteilung müsse Letztere in der ganzen Welt, nicht nur in bestimmten
Regionen Platz greifen. Die Zeitbomben atomare und Kriegsgefahr, Gefahr ökologischer
Katastrophen, von Hungerkatastrophen und absoluter Verelendung seien bei
Strafe des Untergangs der Menschheit möglichst bald zu entschärfen.
Dem entgegenstehende absolute reaktionäre Macht sei nur besiegbar, wenn
man sowohl den "starken Staat" als auch den großen Geldreichtum
abschafft. "Im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft... können
die Reiter der Apokalypse nicht gestoppt werden." (S. 199 und 263)
Der Verfasser wendet sich gegen den von André Gorz und anderen vorgeschlagenen
"Abschied vom Proletariat" als potentiell revolutionäres
Subjekt. Gebe es solches Subjekt nicht mehr, "dann halten die Kapitalisten
- wie die Diamanten - für die Ewigkeit. Zumindest bis sie
unseren Planeten in die Luft gesprengt haben." (S. 248) Leider
verwendet Mandel in diesem Buch nicht die einst häufig in Veranstaltungen
im Anschluß an Friedrich Engels gebrauchte Definition, unter Arbeiterklasse
sei die Gesamtheit der Lohnabhängigen - bei aller Differenzierung
untereinander - zu verstehen. Gemeint hat er das offenbar auch diesmal.
Doch macht erst die Definition selbst die These vom Fortbestehen des
"potentiell revolutionären Subjekts" Arbeiterklasse glaubhaft.
Die Möglichkeit der Bürokratisierung der ganzen Welt etwa durch
eine "Managerklasse" bestreitet unser Autor, da die interne Konkurrenz
im Kapitalismus stärker als das gemeinsame Interesse sei. (S. 184) Gilt
das auch für besonders schwere Krisenzeiten, wie sie etwa denen vorschweben,
die von der notwendig werdenden Ökodiktatur sprechen? Mandel weicht
von Trotzki ab, der die internationale Bürokratisierung immerhin für
denkbar hielt. Der Altmeister empfahl in diesem Fall ein neues minimales
Programm "zum Schutz der Interessen der Sklaven einer totalitären
bürokratischen Gesellschaft". (Leo Trotzki: Schriften 1. 2, "Sowjetgesellschaft
und stalinistische Diktatur", Hamburg 1988, S. 1280 f.)
Leo Kofler in manchem ähnlich, wenngleich vielfach auf anderen theoretischen
Feldern aktiv, war Ernest Mandel ein revolutionärer Marxist, Humanist
und unverbesserlicher Optimist. Er erwartete schon "für die kommenden
Jahre" mehr Demokratie. (S. 17) Das dürfte länger dauern.
Abgesehen davon hat er mit seinem Buch, diesem Kompendium wichtiger Gedanken
und theoretischer Auseinandersetzungen, ganz Recht. Nicht zuletzt auch mit
dem Hinweis, daß Utopie, im weitesten Sinne des Wortes, "eine
der großen Triebkräfte zur Durchsetzung geschichtlichen Fortschritts"
ist. "Die Sklaverei wäre nie abgeschafft worden, wenn sich revolutionäre
und ‚utopische' Gegner der Sklaverei auf einen Kampf für
bessere Lebensbedingungen in der Sklaverei beschränkt hätten."
(S. 244 f.)
Das Buch ist wesentlich, und es ist gut geschrieben. Haupttitel und Titelbild
aber, auf dem die Türme der Deutschen Bank in Frankfurt/Main zu sehen
sind, werden seinem Inhalt nicht gerecht. Sie stellen - von den Urhebern
im Verlag sicher ungewollt - eine Irreführung dar.
© Manfred Behrend (Berlin)


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